Der Case

Das Produkt­management von Lufthansa beauftragte Materna TMT mit ver­schiedenen VR-Projekten. Das Ziel war, den Planungsprozess dieses Groß-Projektes möglichst optimal zu gestalten und auch intern Stakeholder zu informieren und aktivieren. Hierbei setzte die Lufthansa auf das Potential von VR und die Expertise von Materna TMT.

Virtual Reality begeistert Lufthansa-Stakeholder

Stefan Kapactsis, Director Digital Services bei der Lufthansa, erläutert: „Wir nutzen die VR-Installation bei Lufthansa, um die beeindruckenden Ergebnisse der Visua­lisierungsprojekte allen entsprechenden Stake­holdern direkt vorführen zu können. So beginnen Gespräche um neue Vorhaben gleich ganz nah am Produkt, und jeder hat wortwörtlich „das gleiche Bild vor Augen“. Das hilft uns enorm bei internen Abstimmungsrunden und schafft Aufmerksam­keit. Darüber hinaus ist es ein schönes Beispiel dafür, wie Prototyping auch in der Terminal-nahen Produktentwicklung „the new way of working“ dar­stellen kann“.

 Das digitale Terminal entsteht

Schritt eins des Projektes war der digitale Nachbau von Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Zunächst wurde das Terminal anhand von Fotos in 3D nachgebaut. Anschließend wurde das Projekt in eine VR-Engine importiert, weiterbearbeitet und für die Nutzung mit einer VR-Brille vorbereitet. Hierbei werden zum Beispiel so genannte „Kollisionen“ eingebaut. Sie verhindern, dass die Anwender durch optische Hindernisse wie Wände oder Personen einfach „hindurchgehen“. Final wird die Lichtstimmung gesetzt, auch sie ist von großer Bedeutung für ein möglichst authentisches Erlebnis. Im Anschluss konnten die Anwender das virtuelle Terminal ‚betreten‘. Ihre Kopf- und Körperbewegungen wurden über Tracker in die virtuelle Welt übertragen. Die theoretische Planung wurde praktisch erlebbar und konnte unter nahezu realistischen Bedingungen von Fachexperten und internen Stakeholdern überprüft werden.

Räume virtuell konfigurieren

Zusätzlich entwickelte Materna TMT zur weiteren Gestaltung einen VR-Konfigurator.  Mithilfe dieses flexiblen Tools konnte die Lufthansa beliebige Objekte, – z.B. Personen, Servicecounter oder Self Ticketing Automaten – im VR-Raum platzieren und unterschiedliche Szenarien erstellen und speichern. So konnte die Planung unter nahezu realistischen Bedingungen mit internen Stakeholdern und weiteren Verantwortlichen diskutiert und überprüft werden. Darüber hinaus wurde die Option integriert, Abstände mit einem virtuellen Laser-Messgerät auszumessen und somit zentimetergenaue Planungen vorzunehmen.

Hierdurch können Fachexperten beispielsweise klären, ob und wo weitere Bag-Labeling-Automaten für die automatisierte Gepäckaufgabe sinnvoll aufgestellt werden können. Oder die Laufwege der Passagiere können simuliert und – falls nötig – korrigiert werden.

VR-Showroom für Lufthansa

Damit das Projekt bei der Lufthansa optimal genutzt werden kann, hat Materna TMT einen kundenindividuellen VR-Demo-Showroom in Frankfurt eingerichtet. Hierzu wurde ein Gaming Notebook ausgewählt, das mit leistungsfähiger CPU und guter Grafikkarte ausgestattet ist, um die virtuelle Umgebung ruckelfrei darzustellen. Als VR-Brille kommt die Lösung Oculus Rift zum Einsatz. Drei Sensoren, die vor Ort eingemessen wurden, ermöglichen das präzise Bewegungs-Tracking der Nutzer. Mit dieser Hardware-Ausstattung führt die Fluggesellschaft nach einer Schulung durch die Materna TMT die Demo-Sessions durch.

Kundenmehrwert durch 3D-VR-Simulationen

Mit der 3D-VR-Simulation dieser aufwändigen Gebäude- und Serviceprozess-Um-strukturierung hat Lufthansa das Potential der VR-Technologie geschickt eingesetzt. Sie griffen dabei auf das umfassende Know-How von Materna TMT im Bereich von innovativen Augmented Reality (AR)- und VR-Konzepten, verbunden mit tiefen mediendidaktischen Kompetenzen, zurück. Gemeinsam entwickelten wir eine multimediale Erlebnis- und Erfahrungswelt, die optimal auf die Bedürfnisse von Lufthansa zugeschnitten ist.

So entstand zum einen ein großer Vorteil für die Entscheider und Stakeholder. Denn hierdurch wurde der Aufwand für Absprachen deutlich reduziert und Prozesse verschlankt, da alle Beteiligten frühzeitig ein gemeinsames Verständnis des Projektes hatten.

Zum anderen entstand die Chance, Kunden frühzeitig in den Prozess einzubinden. Sie können die neuen Prozesse, Maschinen und Umgebungen erproben, und in den Feedbackprozess einbezogen werden. Dies reduziert Fehlplanungen und ermöglicht es Lufthansa, Services zu etablieren, die einen echten Kundenmehrwert bieten.

 Weitere VR-Projekte für die Lufthansa

Darüber hinaus unterstützte Materna die Airline bei weiteren VR-Projekten und lieferte präzise 3D-Visualisie­rungen. Basierend auf Skizzen von Architekten model­lierte Materna den neuen VIP-Bereich in Frankfurt. Hier kann die Lufthansa ihren Gästen noch vor der Eröffnung das neue Service Center, den Premium Check-in Be­reich oder zukünftig auch neue Lounge-Projekte vorfüh­ren. Weitere 3D-Visualisierungen sind für Projekte am Flughafen Wien geplant. Auch für diesen Standort wird Materna einen VR-Konfigurator entwickeln, um den weiteren Ausbau des Terminals zu simulieren. Ähnlich wie in Frankfurt, geht es auch in Wien um die sinnvolle Platzie­rung von Self Bag Drop-Automaten und die Simulation einer geplanten Lounge. Hier sind aber auch biometri­sche Eingangsszenarien sowie ein neues Stelenkonzept geplant. All dies lässt sich mit einer 3D-Brille sehr gut visualisieren. Ergänzend hierzu erhielt Materna den Auftrag, Erklärvideos für den Self Bag Drop-Prozess zu entwickeln, um die internen Mitarbeiter zu schulen und die Nutzung möglichst einfach zu erläutern.




Diwodo sol.IT-award

Seit 2013 organisiert der IT-Club Dortmund e.V. mit wechselnden Partnern einen IT-Preis mit klarer Botschaft: Die prämierte Lösung bietet einen herausragenden Kundennutzen und besticht als “Excellent Customer Solution”. 2018 ist die diwodo (Digitale Woche Dortmund) die Plattform für die Preisverleihung. Der Preis zeichnet bundesweit innovative Softwareprodukte aus. Eine sechsköpfige Experten-Jury besetzt mit Vertretern aus Hochschule und Wirtschaft nominiert aus den eingereichten Vorschlägen die besten sechs und bewertet die nominierten Projekte unter anderem nach folgenden Kriterien:

  • Wirtschaftlichkeit des Produkts
  • Innovationsgedanke des Produkts
  • Eindruck der Produktlösung
  • Eindruck des Unternehmens

Der sol.IT-Award 2018 wurde am Freitag, den 09. November, ab 18:00 Uhr im Lensing Carrée Conference Center Dortmund verliehen. Die Preisverleihung bildet den Abschluss des regionalen Digitalfestivals diwodo.

Self-Bag-Drop Technologie von Materna

Die innovative Soft- und Hardware-Technologie für die von der Lufthansa verwendeten Self-Bag-Drop-Systeme wurde von Materna IPS entwickelt. Mit einer Gepäckabgabedauer von weniger als 30 Sekunden ermöglichen sie für Fluggesellschaften, Flughäfen und Bodenabfertiger den Passagieren ein Höchstmaß an Komfort und Zeitgewinn. Materna IPS ist seit über drei Jahrzehnten ein führender Partner der Luftfahrtindustrie und Pionier in der Gepäckabgabe.




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